Wie geht eigentlich Demokratie? – LeFloid und Jonas Lanig

Kein Plan von Politik?!

Macht nix! YouTuber LeFloid stellt die Fragen, die dich wirklich interessieren. Wie geht denn jetzt eigentlich Demokratie und wie funktioniert der ganze Laden überhaupt? LeFloid sammelt Facts, besucht die wichtigsten Protagonisten im Bundestag und haut mal wieder ordentlich einen raus. Typischer LeFloid-Humor, Cat-Content (oder auch nicht) und jede Menge Politikwissen, das hängen bleibt! Los jetzt! Buch auf, Kopf an, Go Vote. Extra:Mit vielen Fotos von LeFloids Besuch im Bundestag!

Wie geht eigentlich Demokratie?Während manch einer bei dem Gedanken an ein weiteres Youtuber-Buch vor lauter Kopfschütteln Kopfschmerzen bekommt, habe ich mich mit Anlauf in das Chaos gestürzt und mir LeFloids Buch “Wie geht eigentlich Demokratie” mal genauer angeschaut.

Zunächst sollte ich mich deutlich als Poliktikmuffel outen. Politik hat mich nie interessiert. Viel zu trocken, viel zu wenig Interpretationsspielraum. Trotzdem stand braverweise vor meiner zweiten Bundestagswahl einiges an Recherche an. Nachdem ich die Wahlprogramme quergelesen hatte, musste ich feststellen, dass das so nichts wird. Passend dazu kam dann LeFloids Buch in mein Haus geflattert. Vielleicht sollte auch angemerkt werden, dass ich Flo als Person sehr schätze. Nun aber zum Buch.

Gemeinsam mit Jonas Lanig arbeitet Florian Mundt aka LeFloid sich durch die deutsche Politik, erklärt alles ausführlich und recht geduldig, ohne dabei auf Fachwörter zu verzichten. Von “Wie funktioniert Politik in Deutschland eigentlich?” über “Wer macht eigentlich Gesetze?”, deckt das Buch eine recht große Masse an Fragen und Informationen ab, die eigentlich im Politikunterricht deutlicher vermittelt werden sollten. Trotz Politikunterricht bis zur 13. Klasse, war einiges in dem Buch neu für mich. Mit einem leichten Schamgefühl blätterte ich nun durch die Seiten und stolperte, meiner Meinung nach, viel zu häufig über Begriffe, die ich von selbst nicht hätte erklären können.

Interessanterweise wird beim Lesen nicht klar, für welche Zielgruppe das Buch gedacht ist, was überraschend angenehm ist. Jugendliche möchten nicht veralbert werden. Durch bestimmte Wortwahl und Satzstellung klingen “Bücher für die Kids” jedoch schnell affig, ins Lächerliche gezogen und gespielt hip. Mundt und Lanig schlagen in ihrem Buch einen sehr angenehmen Ton an, der sich leicht liest, ohne dabei gezwungen oder hochgestochen zu wirken.

Parteiprogramme und einzelne Politiker werden deutlich durchgesprochen. Auch ihre Positionierungen im Bezug auf vielerlei Themen werden deutlich klar gemacht. Das erleichtert dem Leser die Parteien und Politiker zu verstehen.

Schicke Grafiken, aktuelle (!!) Statistiken und wirklich amüsante Funfacts zwischendurch lockern das recht trockene Thema auf und bringen ein wenig Schwung in die Sache. Insbesondere die Tatsache, dass es ein Sachbuch ist, wird damit viel bekömmlicher, gerade für junge Leser.

Journalistisch neutral sind LeFloids Einwürfe zwischendurch jedoch nicht. Beziehungsweise nicht ganz. Die unregelmäßigen Antwortblasen sind voll mit wertenden und urteilenden Wörtern, was aber absolut nicht schlimm ist. Ein fehlender Tonfall diesbezüglich hätte das Buch trockener und vor allen Dingen langweiliger gemacht. Auf dem Buchcover steht schließlich LeFloid drauf. Da möchte man auch Meinung haben, oder?

Fazit:

Ein kleiner Politik-Guide für Groß und Klein. Zweifel vor der nächsten Wahl? Dann ist dieses Buch genau das Richtige. Auch, wenn man nur kurz sein politisches Wissen auffrischen will, ist man bei Lanigs und Mundts Buch genau richtig. Hinzu kommen eine schöne Aufarbeitung, eine schicke grafische Präsentation, Funfacts, die einen schmunzeln lassen und viel, viel wichtiger und vor allem aktueller, korrekter Inhalt. Damit setzt sich LeFloid von der Masse der unnützen YouTube-Autoren ab und schafft ein kleines Sachbuch mit ganz viel Mehrwert.

Danke an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erschienen am: 24. August 2017
Seiten: 272
Format: Taschenbuch
Autor: LeFloid und Jonas Lanig
Preis: 12,00€
Kaufen: Direkt beim Verlag, hier auf Amazon* oder in eurer örtlichen Buchhandlung!

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2 Kommentare

  1. Liebe Frau Aufermann,
    ich bin auf Ihren Artikel aufmerksam geworden und habe das Buch als politisch Interessierter ebenfalls gelesen, und da sind mir einige Sache aufgefallen, nicht nur am Buch selbst, sondern auch an Aussagen welche Sie in ihrem Text oben verfassen.
    Zunächst zum Buch:
    Für politisch Uninteressierte, wie Sie sich selbst auch bezeichnen, scheint das Buch zwar geeignet zu sein. Als Sachbuch dient es jedoch nicht, eben durch die wertenden Kommentare und die Positionierung. Sachbücher sollten neutral sein und dem Leser die Möglichkeit geben sich selbst eine Meinung zu bilden, statt so langsam in eine Richtung geschubst zu werden. Dazu sind die Darstellungen und Fakten, wenn man sich mit der Materien auskennt, sehr vage und wirklich äußerst oberflächlich. Sie als Laie merken dies zwar nicht, jedoch verdreht man das ein oder andere Mal die Augen wenn man sich auskennt. Das Anliegen des Buches ist ein Gutes, keine Frage, und für einen wirklich groben Einstieg scheint es sich zu eignen. Wenn man sich jedoch etwas auskennt, sollte man sich Alternativen suchen, um sich politisch zu bilden. Mein Tipp (und es würde mich freuen wenn das in den Artikel aufgenommen wird): KOSTENFREIE Materialien der Zentrale für politische Bildung (kurz bpb). Die Materialien mögen nicht so ansprechend wie das Buch sein, dafür ziehen sie inhaltlich meilenweit an dem Buch vorbei und geben einen besseren Blick in die Materie.
    Nun zu Ihnen:
    Es ist natürlich einfach der Schule die Schuld zu zuweisen, dass Sie diese ganzen Begriffe nicht kennen. Aber dann möchte ich Sie fragen: Wie steht es denn mit Polynomdivision? Inhalte des Faches Chemie? Oder aber auch historisches Wissen und das Fällen von Werturteilen anhand bestimmter Kriterien? Können Sie Englisch entsprechend des europäischen Referenzrahmens auf dem Niveau B2/C1? Und wie steht es mit biologischen Prozessen wie der Zellteilung oder dem Wissen über die DNA? Es ist nicht die Aufgabe der Schule all dies zu manifestieren. Natürlich müssen die Themen behandelt werden, wenn man selbst jedoch kein Interesse auf bringt und sich Mühe gibt, bleibt es dementsprechend auch nicht hängen. Folglich sollten Sie nicht nur der Schule die Schuld zu weisen, eventuell eine Teilschuld, die andere Teilschuld liegt jedoch bei Ihnen, da Sie sich, wie Sie selbst sagen, nicht sehr für Politik interessieren und dementsprechend auch dem Fach begegnet sind. Bevor Sie also, wie es heutzutage im Internet gerne der Fall ist (Ich sag nur: Ich kann eine Gedichtsanalyse auf 5 Sprachen) auf der Schule rumhacken, sollten Sie sich auch mal selbst hinterfragen, und Fehler eventuell bei sich selbst suchen. Aber man kann sich natürlich gut hinter dem Bauernopfer Schule verstecken, wie es viele machen wenn des Ergebnis nicht das erwünschte ist.
    Beste Grüße,
    Rainer Börger

  2. psst, ich weiß Kommentare ohne Beitragsbezug sind doof, aber ich muss dir leider sagen, dass du für den Bloggers Recognition Award nominiert wurdest :*
    https://geschichten-liebe.blogspot.com/2017/11/bloggers-rocognition-award.html

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