Es scheint ein völlig normaler Tag zu sein, als Alex mit ihren Freunden Ren, Nona, Clarissa und ihrem neuen Halbbruder Jonas rüber nach Edward‘s Island fährt. Auf der Insel haben sie immer recht viel Zeit verbracht, doch in letzter Zeit ist sie immer verlassener, verkommener und irgendwie gruselig.
Als Alex mit Ren und Jonas der Höhle einen Besuch abstattet, passieren komische Dinge, denn das Radio, das Alex dabei hat, scheint verrückt zu spielen. Eine gruselige, mystische und seltsame Reise beginnt, denn auf dieser Insel scheint nicht zu sein, wie es scheint.
Chhrrrchrrr, die Verbindung ist ganz schlecht
Oxenfree ist ein Mystery-Adventure, dass uns durch mehrere Abschnitte freundschaftlicher Beziehungen und der Spielwelt führt. Zwischen typischen Teenie-Eskapaden lauern tiefgehende Geschichten, die einem teilweise das Herz aus der Brust reißen. Wer auf seichte Unterhaltung steht, ist hier falsch. Mit jeder Antwort, die man gibt, beeinflusst man die Geschichte und die Ausgänge der Reise. Diese zusätzliche Last auf den Schultern des Spielers ist aber notwendig, um die zusätzliche Ernsthaftigkeit in die Geschichte zu bringen.
Die Charaktere sind schön durchdacht, nicht zu abgedreht und die Story kratzt ordentlich an ihnen. Das kann man auch zusätzlich beeinflussen, indem man die fiese Bitch spielt, oder eben die liebevolle Stiefschwester.
I have no idea whats happening
Irgendwann kommt der Punkt, an dem man versteht, worauf die Geschichte wirklich hinaus will. Denn, wie auch in Firewatch, sind wir nicht alleine in dieser Spielwelt. Was genau und in welchem Ausmaß auf Edward‘s Island sein Unwesen treibt, müsst ihr jedoch selber herausfinden. Doch in dem Moment, als Jonas das erste Mal besessen wird und das Radio vollkommen durchdreht und die schlimme Horror-Stimme durch das Radio zu einem spricht, rutscht das Herz in die Hose und man fragt sich kurz “worauf habe ich mich hier eigentlich eingelassen?”.
Doch grade das, als auch das Rauschen und abrupte, VHS-artige Springen des Bildes schaffen den leichten Grusel in dem Spiel, der nachts um kurz vor 12 unfassbar gut funktioniert, ohne die Splatter-Keule auszupacken. Denn Blut, fließt hier keins.
Durch Loopholes und Hinweise lenkt das Spiel einen doch recht schlauchig in eine Richtung. Eine etwas offenere Welt, hätte dem Spiel auf keinen Fall geschadet. Ein zweiter Durchgang ist also Pflicht um alle Gebiete noch mal auf Briefe oder Anomalien zu überprüfen.
Auch die Mechanik wäre doch ausbaubar. Am Mac gespielt, ohne Controller-Support, war es doch ein wenig mühselig. Der Grafikstil ist total schön und die Figuren wirken in der Umwelt plastisch, was unglaublich gut zu dem Stil passt. Eingerahmt wird das ganze von einem wirklich fantastischen 80s Electro-Soundtrack, der richtig fetzt und Spaß macht. Die Stilmittel in dem Spiel wirken einfach und sogar ein wenig veraltet (Radio, springendes Tape), doch das ist völlig egal, denn es ist charmant, schön gemacht und einfach einnehmend.
Fazit – “Oxenfree”:
Oxenfree stellt sich ganz ordentlich den kritischen Augen der Adventure-Community und reiht sich gut zwischen vergleichbaren Titeln wie Firewatch und Life is Strange ein, denn all diese Spiele triggern unseren inneren Detektiv
Wer also ein Adventure sucht, das einen durchgängig mit neuen Kniffen beschäftigt, die Spannung hochhält und einen immer wieder aus dem Gefühl “Jetzt bin ich sicher” herausreißt, ist bei Oxenfree genau richtig. Auch preislich, ist es ein richtig guter Tausch für eine schöne Zeit. Mit Oxenfree kommt ein wenig frischer Wind in die Adventure-Szene, die sie wirklich dringend gebraucht hat.
Erscheint am: | 15. Januar 2016 |
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USK: | Keine Angabe |
Publisher: | Night School Studio |
Konsole: | Mac (gespielte Konsole), Linux, PC, Xbox One, PS4 |
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