Ms. Marvel – Kulturklatsche mit Liebe zum Detail

Doch was im ersten Moment nach viel Spaß und Action klingt, laugt Kamala aus. Sie weiß gar nicht mehr wohin mit ihren Verpflichtungen, der Schule, den Avengern und Bruno, ihrem besten Freund. Zu allem Überfluss hat jetzt auch noch ein Bauunternehmen ihr Gesicht als Werbegesicht genommen, ohne sie zu fragen. Bei der Recherche dazu findet sie recht schnell raus, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.

Ms. Marvel ist ein ganz besonderer Comic. Marvel schafft es die Probleme eines Mädchens vollkommen ohne miese Klischees und furchtbare Pauschalisierungen darzustellen. Kamala hat ihre Probleme, aber sie fühlen sich normal an, authentisch, naja bis auf den Avengers Teil. Zudem kommen auch hier und da Kultur-Probleme dazu, die man vielleicht gar nicht auf dem Schirm hat. Super sensibel und selbstverständlich werden Themen wie nicht selbstbestimmte Heirat, Homosexualität und Liebe abgefrühstückt, dass es fasst schon Spaß macht sich selber dabei zu ertappen, wie man es als selbstverständlich ansieht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und perfekt für zwischendurch. Die Story ist actionreich, aber trotzdem nicht sehr schwer und happig. Die Detailverliebtheit ist wirklich toll und belohnt den Leser, der genau hinschaut. Der Zeichenstil ist recht einfach und nicht unbedingt besonders, macht aber trotzdem eine gute Figur und rundet den Comic schön ab.

Ms. Marvel ist eine kleine Reise, die Spaß macht, ohne Klischees auskommt und Superhelden endlich mal in ein etwas anderes Licht rückt.

Fazit – Ms. Marvel:

Ein wirklich schöner Comic, der sich irgendwo zwischen Superhelden, Kulturclash, Jugendliebe und Toleranz ansiedelt und damit zeigt, dass das Comic-Universum auch anders kann. Endlich eine starke Frau im Marvel-Universum, die tollpatschig, herzlich und authentisch ist, ohne dabei dümmlich dargestellt zu werden. Eine ganz besondere Leseempfehlung!

Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!

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