Mehr Chaos, mehr Zerstörung, mehr Rufus: Gleich drei Rufus(se) sorgen in der heiß ersehnten Point & Click-Adventure-Komödie Goodbye Deponia für abgedrehten Aberwitz: Deponia wird von der Zerstörung durch den Organon bedroht, die hübsche Goal ist weg (mal wieder), und Antiheld Rufus steht sich bei allem selbst im Wege. Die Macher von Edna Bricht Aus, The Whispered World, Harveys Neue Augen, DSA: Satinav’s Ketten und DSA: Memoria spendieren der Deponia Trilogie mit dem dritten und letzten Teil einen krönenden Abschluss. Nicht nur eingefleischte Genre-Fans begeistert die Komödie auf dem Müllplaneten Deponia, auch Adventure-Neulinge kommen in klassischer Point and Click-Manier voll auf ihre Kosten.
Unsere letzte Reise auf Deponia beginnt. Mit einem leichten Stechen in der Brust und ein paar Tränchen im Auge drückte ich den “Neues Spiel” Button.
Es geht mal wieder drunter und drüber. Rufus verliert Goal – zweimal, klont sich aus Versehen und wir müssen dreifaches Chaos in Schach halten. Doch wie sollte es in Deponia auch anders sein. Wieder ein mal lösen wir Rätsel durch Gesprächsoptionen, dem Zusammensetzen und Verwenden von Gegenständen mit anderen Gegenständen und mit viel, viel Fantasie. Denn Deponia ist und bleibt an manchen Stellen doch recht knackig. Nicht grundlos habe ich in den ersten 10% des Spiels unfassbar lange einfach rumgehangen.
Ab dem Moment, wo wir uns zwischen den Rufussen durchklicken, nimmt die Story langsam an Fahrt auf und wir treffen einige alte Verwandte, doch unsere Beziehungen scheinen ein wenig eingerostet zu sein. Denn so richtig ernst nimmt uns niemand und unsere Position als Anführer des Widerstands scheint auch nicht mehr wirklich aktuell zu sein. Doch mit viel Gequatsche und Therapiestunden verschaffen wir uns ein wenig Wissen und ein wenig mehr Sicherheit. Doch wie das ganze Chaos weiter, und vor allen Dingen, zu Ende geht, müsst ihr selber herausfinden.
Der Grafikstil von Deponia ist wie immer ganz, ganz großartig. Die Schönheit des Müllplanetens wird einem immer wieder ein klein wenig bewusst, wenn man dort am Fenster oder auf am Widerstandslager steht und in die Ferne guckt. Es ist alles wunderschön absurd bunt und herzlich. Außerdem bleiben sie konsequent und fordern den Spieler doch recht ordentlich, sodass manche Frust-Phasen quasi vorprogrammiert sind.
Die Ereignisse überschlagen sich in diesem Teil regelrecht und man weiß gar nicht so man eigentlich anfangen soll, denn grade mit dem dreier Rufus-Gespann gibt es viel zu tun und vor allen Dingen viel zu entdecken. Doch das ist eigentlich recht gut, denn der Anspruch wird dadurch umso größer.
Aufmerksame Point and Click Spieler werden gemerkt haben, dass man einige Parallelen zu älteren Titeln ziehen kann. Grade Day of the Tentacle scheint ein großes Vorbild gewesen zu sein, denn drei Freunde, der Wechsel zwischen den Charakteren, sowohl mit Story, als auch mit Gegenständen ist dem Lucas Arts Titel doch fast schon ein wenig zu ähnlich.
Dadurch fühlte sich die Mechanik zumindest ein wenig aufgewärmt an und dort hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität gewünscht, an der es Daedalic eigentlich noch nie gemangelt hat.
An dieser Stelle sollte man auch erneut den Soundtrack loben, denn ich hatte diesmal noch häufiger Gänsehaut, während ich einfach nur so durch die Welt gestöbert bin. Die Tracks bleiben im Kopf, sind aber nicht unangenehm nervig, wie beispielsweise bei dem oben genannten Day of the Tentacle.
Während die Community sehr viel über das Ende diskutiert hat, fand ich es recht gut gelungen. Es fühlt sich schlichtweg einfach gerechtfertigt an.
Fazit – “Goodbye Deponia”:
Goodbye Deponia ist ein fantastischer Abschluss für eine grandiose Spieleserie, die ins Repertoire eines jeden Point and Click, oder Adventure Fans gehören sollte. Die Mechanik wirkt leider ein wenig gemoppst, mindert das Spielerlebnis aber absolut nicht. Viel zu tun und viel zu entdecken war anscheinend diesmal die Devise und hat gefruchtet. Durch einige Collectables und Gimmicks wurde der bereits unglaublich liebevollen Welt noch mehr Leben eingehaucht. Zuletzt muss man natürlich auch noch den Humor loben. Dümmlich, trotzdem unglaublich smart und manchmal genau perfekt um einfach nur grinsend mit dem Kopf zu schütteln.
Erscheint am: | 13. Oktober 2013 |
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USK: | 6 |
Publisher: | Daedalic |
Konsole: | PC und Mac |
Kaufen: | KLICK*
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