Magnus Chase – Das Schwert des Sommers – Rick Riordan

Magnus schlägt sich nach dem Tod seiner Mutter allein auf der Straße durch, denn seinen Vater hat er nie gekannt. Bis er eines Tages etwas Unglaubliches erfährt: Er stammt von einem der nordischen Götter Asgards ab! Leider rüsten diese Götter gerade zum Krieg; auch Trolle, Riesen und andere Monster machen sich bereit. Ausgerechnet Magnus soll den Weltuntergang Ragnarök verhindern. Dafür muss er ein magisches Schwert finden, das seit 1000 Jahren verschollen ist. Noch hat er keine Ahnung,
was für Abenteuer auf ihn warten!

Ein obdachloser Junge, der plötzlich durch seinen Tod unfassbare Fähigkeiten erlangt? Ein Mädchen, dass sich unter ihrem Kopftuch unsichtbar machen kann? Der Weltuntergang direkt vor der Tür? Ja, klingt ganz nach einen Rick Riordan Buch. Doch nach Abschluss der „Helden des Olymp“-Reihe, musste etwas neues her, etwas, das wir so noch nicht zu lesen bekommen hatten – nordische Mythologie.

Rick Riordan ist der Mozart der Young Adult Fantasy und beweist das auch mit diesem Teil wieder gekonnt. Ein wundervoller Einstieg mit ganz viel knall bumm und großartigen Ideen. Magnus ist dem Leser sofort sympathisch, obwohl er vollkommen anders ist, als Riordans „alte“ Helden. Doch direkt merkt man, dass er besonders ist. Das Buch fühlt sich vertraut an, was nicht zuletzt daran liegt, dass uns alt bekannte Gesichter wie Annabeth erneut begegnen, oder, dass er durch Zufall in der Welt der Helden und Monster landet. Irgendwie haben wir das alles schon mal gesehen.

Deshalb müssen wie immer die Halbgötter die Welt retten, doch aus einem unbegreifbaren Grund wird es nicht langweilig. Auch die repetitiven „und sie haben schon wieder durch Zufall überlebt“-Situationen sind immer so smooth und nett geschrieben, dass sie absolut nicht stören und treiben damit den Glauben in die Helden an sich voran.

Mit Sam, Hearth und Blitz sindMagnus Chase wieder großartige Nebencharaktere dabei. Riordan schafft es als einer der wenigen Autoren der Young Adult Szene Diversität in die Geschichte zu bringen. Zeigt die gesellschaftlichen Probleme von Sams Kultur auf, bindet Dinge wie das Kopftuch großartig ein und schafft damit eine Vielfalt, die man in anderen Jugendbüchern vergeblich sucht. Klischees? Da kann man hier lange suchen. Er durchbricht die Wand der gesellschaftlichen Vorurteile quasi direkt mit Mjölnir – und es ist großartig.

Die Story ist recht holprig, was aber vollkommen gerechtfertigt ist. Es wird nie langweilig und Magnus Entscheidungen und Wünsche sind gut nachzuvollziehen. Die Geschwindigkeit in der das Buch voranschreitet, stockt manchmal etwas, was aber lediglich daran liegt, dass im ersten Teil noch recht viel erklärt werden muss. Wir haben viel neues zu entdecken und kennenzulernen.

Die Art und Weise wie Riordan den Göttern Leben einhaucht, ist brilliant. Ein Game of Thrones schauender Thor, eine Göttin mit Messi-Zügen – ich musste sehr oft schmunzeln. Das habe ich auch schon an der Percy Jackson-Reihe geliebt und genieße ich als alt eingesessene Leserin sehr.

Fazit – Magnus Chase:

Riordan schafft mit dem ersten Teil der Magnus Chase Reihe einen ordentlichen Einstand. Mit lautem Geknall, keinem Verzicht auf Verluste und brutaler „Realität“ für den Protagonisten, schafft er eine Geschichte, die man auf ein mal verschlingen möchte. Wo Riordan die Ideen noch rauskramt, kann ich mir absolut nicht erklären, aber es macht so unfassbar viel Spaß, dass ich das Buch jedem Fantasy-/ Mythologiefan ans Herz legen kann.

Erschienen am: 28. Juli 2016
Seiten: 624
Format: Gebunden
Autor:
Rick Riordan
Preis: 19,99€
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Danke an Carlsen für das Rezensionsexemplar!

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