KLARTEXTE: Neujahrsvorsätze, alte Gedanken und neue Wege

2015 war nicht mein Jahr, obwohl, eigentlich schon.
Auch, wenn man im Licht der Feuerwerkskörper selten denkt “woah das Jahr war super”, sollte man Passiertes niemals so abwerten, wie wir es alle tun.
Ich meine ich bin immer noch gesund, lebe noch und habe immer noch alles, was ich am Anfang des Jahres auch hatte. Zugegeben, ich bin auch kein großer Fan des “es könnte schlimmer sein”-Vergleichs, aber ich finde ihn hier durchaus angemessen. I did my job – I survived 2015. Alle Neujahrsvorsätze eingehalten.

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Ich bin eigentlich kein großer Fan von Neujahrsvorsätzen, weil ich gerne auf die Sekunde Änderungen anfange, anstatt sie vor mir her zu schieben, ich weiß ja auch nicht.
Doch ich glaube manches sollte man festhalten, schriftlich wie gedanklich, weil es hilft.
So habe auch ich ein paar Entschlüsse geschafft um etwas anders zu starten. Ich habe einige Erfahrungen gemacht, manche davon toll, manche davon schmerzlich. Habe unfassbar gute Bücher gelesen, musste trotzdem manche nach ein paar Seiten weglegen. Ich war begeistert, doch nicht so begeistert wie früher, das gab mir nicht nur eine schlaflose Nacht im Bett zu denken.
Doch anstatt all diese Probleme zu ergründen werde ich nun anfangen. Womit weiß ich nicht, aber ich fange an.
Ich fange an Momente zu schreiben, die mir in zwei Monaten, einem Jahr oder auch 5 Jahres ein warmes Gefühl im Bauch geben und ich will anfangen es schon in dem Moment zu spüren, in dem es passiert. Will achtsamer sein. Ob das geht, weiß ich nicht, aber ich möchte es versuchen.

Ich will mehr Bücher lesen. Zugegeben, das ist nicht der einfallsreichste Vorsatz, aber ich habe mich von zu viel Schnelllebigkeit mitreißen lassen. “Ich muss jetzt das Spiel spielen, den Blogbeitrag schreiben und zum Training und dies und das”. Erstens, ich muss gar nichts. 60 Bücher, mit Comics, habe ich mir als Ziel gesetzt. Nicht als Verpflichtung, als Wunsch, Ziel.

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Ich möchte mir mehr Ruhe gönnen. Ja, sparrt euch eure “Die Studenten, bla bla bla”-Kommentare, darum geht es hier gar nicht. Ich will nicht mehr Zeit für mich, ich möchte mir von der existierenden Zeit mehr abschneiden und für mich nehmen. Für Entspannungen, für Café Besuche mit lange vergessenen Freunden und für Stille. Komplette Stille. Einfach nur auf dem Bett liegen und genießen, dass ich mir das grade leisten darf. Für mich, für meinen Körper und auch für meinen Geist. Denn das schulde ich ihm, und das schulden wir ihm alle.

Ich möchte auch mehr gute Musik hören. Auch, wenn ich nicht davon überzeugt bin einen schlechten Musikgeschmack zu haben, bin ich eine sehr redundante Hörerin, neige dazu Bands “kaputtzuhören” und bin selten bereit für neues – das möchte ich ändern. Nicht, weil ich offener möchte, oder so. Ich möchte mehr Dinge erleben, die mich faszinieren, die meinen Ton treffen oder mich berühren.

Und zu guter letzt möchte ich glücklich sein. Nicht nur glücklich an sich, sondern auch glücklicher mit mir selbst. Alles bedingungslos akzeptieren und mehr hinter mir stehen. Ich finde das sollten wir alle mehr tun. Weniger müssen, mehr wollen. Weniger hasten und rennen, mehr schlendern, spazieren.
Mir geht alles viel zu schnell, ich will nicht vom Strom mitgezogen werden und mich dabei völlig vergessen.
Ich möchte vor allen Dingen mehr an mich denken und mehr auf mich zählen. Mein Wort und meinen Wunsch über die anderer stellen. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht, aber ich wünsche es mir. Ich möchte mich glücklich machen und nicht andere. Außerdem möchte ich wieder begeisterter sein. Mich von Dingen vollkommen einnehmen lassen und grinsend im Bett liegen, wenn ich über bestimmte Themen rede. Ich möchte viel mehr davon, am besten jeden Tag. Außerdem möchte ich Begeisterung teilen.

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Ich sehe 2016 nicht als neuen Start, ich sehe es mehr als neuen Weg. Am Ende reiht sich alles zu einer Straße zusammen und es gibt halt auch mal Abschnitte die einfach nur scheiße sind, aber die Straße geht schließlich weiter. Ich möchte eine möglichst angenehme Strecke für mich schaffen, doch wie soll das in einer stressigen, schmerzhaften, unkreativen, anstrengenden und verklemmten Welt gehen?

Vielleicht ist das alles grade von sehr tief hergeholt, was an der Melancholie liegen mag, die mich grade, um 1 Uhr nachts, überrollt hat, aber ich hatte das Gefühl es musste raus und hier ist es nun.

Ich wünsche euch für 2016 nur das Beste. Ich wünsche euch viel Zeit, nicht nur um das zu tun, was ihr gerne tun würdet, sondern auch um euch zu finden. Ich wünsche euch das Verständniss, dass nicht alles immer perfekt, schnell und besonders sein muss. Ich wünsche euch auch Ruhe. Mehr Ruhe. Nehmt euch Momente um runterzukommen, zu entspannen und achtsam zu sein. Das mag nun für manche wie Quatsch klingen aber es ist euer Körper den ihr damit reizt und hey, ihr müsst mit dem Ding noch einige Zeit rumlaufen, also seid nett zu euch. Und seid glücklich. Glücklich mit dem was ihr habt, haben werdet und wie ihr seid. Und wenn ihr was ändern möchtet, fangt heute damit an. Nicht, weil der 3.1 ist, sondern weil heute der richtige Zeitpunkt ist.

Bilder stammen von Pexels.com. (Nice Seite, checkt die aus)

Ein Kommentar

  1. Mir spricht dein Post im Moment sehr aus der Seele. Sehr schön in Buchstaben verpackt. Ich wünsche uns beiden, dass wir 2016 so erleben wie es für uns am gesündesten und schönsten ist.

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