Overwatch – Cheers Love, die Kavallerie ist da!

Tschuuuh tschuuuuh, hier kommt der Overwatch-Hype-Train!

Helden von Overwatch aufgepasst, dies wird ein Liebesbrief an das wahrscheinlich beste Spiel, was dieses Jahr bisher erschienen ist.

Overwatch, der Multiplayer-Shooter aus dem Hause Blizzard, war knapp sieben Jahre lang in Entwicklung. Nachdem der amerikanische Entwickler das Projekt mit dem Namen “Titans” vollkommen über den Haufen geworfen hat, war erst mal Ruhe. Doch plötzlich war Overwatch überall und in aller Munde. Im Februar folgte die Closed Beta und im April die Open Beta. Diese wurde dann zur meistgespielten Beta aller Zeiten. Ehe man sich versah, war auch schon der 24. Mai da. Wochen des Wartens waren geschafft – ich hielt Overwatch in der Händen.
Die nächste Woche würde aus so gut wie nichts anderem bestehen, das war mir bereits klar.
Seit Monaten saß ich auf heißen Kohlen, fluchte, als die Beta vorbei war und dann, am 24. Mai, gab ich sowohl Verantwortungsbewusstsein für Zeitmanagement als auch mein hart erarbeitetes Gefühl für Tag und Nacht ab und spielte mich in regelrechte Rauschzustände.

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Doch nun kehren wir mal den Superlativismus an Seite und beschäftigen uns mit den harten Fragen: Taugt das Spiel? Wie ist es nach mehreren Stunden? Und was ist mit den wirklich eminenten Fähigkeiten, die gute Multiplayer-Shooter besitzen müssen: Matchmaking, Balancing und Pacing? Doch auf all das gibt es Antworten.

Es gibt vier verschiedene Helden-Klassen, die gespielt werden können. Es gibt die Offensive, die von Tracer, Soldier 76, Genji, McCree, Reaper und Pharah gebildet wird. Darauf folgt die Defensive mit Junkrat, Mei, Hanzo, Widowmaker, Bastion und Torbjörn. Tanks sind Reinhardt, D.Va, Zarya, Winston und Roadhog. Als letztes gibts noch die Supporter: Mercy, Zenyatta, Symmetra und Lucio.

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Die Helden sind überraschend gut gebalanced und in einem ausgeglichenen Team kann man mit jedem Helden was reißen. Natürlich haben manche Helden auf bestimmten Maps ihre Vorzüge, doch jeder Spieler findet recht schnell eine kleine Auswahl an Helden mit denen er regelmäßig und am liebsten in die Schlacht zieht. Bei mir sind das laut Statistik Tracer, Hanzo, Mei, Junkrat und Symmetra (nach Spielzeit absteigend). Jeder Held hat Charaktertiefe, genial durchdachte Ulitmates, Fähigkeiten, die sich mit denen der anderen perfekt messen können. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wie die fehlende sprinten Funktion bei allen Helden (macht das Spiel doch bitte schneller, Blizzard) und Torbjörns uneingeschränkte Geschützreichweite, gibt es eigentlich wenig, was man am Gameplay der einzelnen Helden kritisieren könnte. Man bekommt immer mehr Lust andere Helden auszuprobieren, besonders wenn man sieht, wie jemand einen Helden unfassbar gut spielt.

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Nun zu den Maps. Es gibt Eskorte-Maps wie Watchpoint: Gibraltar, Dorado und Route 66, wo man eine Fracht begleiten muss. Angriff-Maps in Hanamura, Volskaya Industries und im Tempel des Anubis, wo man einen Punkt A und einen Punkt B einnehmen bzw. verteidigen muss. Kontrolle in Ilios, Nepal und im Lijiang Tower, wo man zwei von drei Kontrollpunkten gewinnen muss und drei Hybrid-Maps, auf denen erst Angriff und dann Eskorte gespielt wird und zwar King’s Row, Hollywood und Numbani.
Man kann leider den Modus nicht wählen, dadurch entsteht schnell Frust, wenn man Eskorte spielen muss, obwohl man lieber Kontrolle spielt. Ich hab mich in Kontrolle verliebt und trotzdem auf jeglichen Maps mittlerweile meine Geheimwaffen gefunden. Tracer in Ilios, Mei im Lijiang Tower, Junkrat in Nepal, Symmetra in Numbani und im Tempel des Anubis und Hanzo in Hanamura. Und so weiter, versteht sich.
Die Maps weisen wenig Bugs auf, was bei einem AAA-Titel mal ganz nett ist. Kein unendliches nachpatchen, einfach mal ein fertiges Spiel rausbringen – dass es sowas in 2016 noch gibt.
Ich würde gerne schreiben “alles super”, jedoch gibt es leider ein paar Kleinigkeiten, die bis jetzt noch nicht ganz so gut funktionieren.

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Das Matchmaking hakelt leider an einigen Stellen. Spielt man im Koop mit Freunden, die unter Level 31 sind, wir man trotz höherem Eigenlevel in Matches mit ausschließlich Level 20ern gesteckt. Das nervt. In Matches mit ausschließlich plus 40ern rutschen irgendwie Level 8er  hinein und das macht die Spiele oft unkontrolliert oder es werden redundant Helden gewählt und man sieht sich plötzlich mit vier Bastions durch Dorado rennen. Dass sowas kurz nach Release mal passieren kann ist okay, nach der langen Beta-Zeit jedoch ein klarer Kritikpunkt. Oben erwähnte kleine Mankos der Helden müssen ebenfalls dringend gepatched werden. Torbjörn beispielsweise nervt nur noch. Die Geschützreichweite ist uneingeschränkt und Ultimates können die Geschütze meist nichtmal verletzen. Hinzu kommt ein viel zu starker Waffenschaden, der einem im Meelee mal direkt onehittet. Auch die “Highlights” sind ein kleines Problem. Die Idee ist toll, keine Frage, jedoch landen ausschließlich lange Killstreaks in den kurzen Videos nach Spielende, anstatt wirklich großartig gespielte Sequenzen.
Auch ein kleines Problem stellen die unfassbar langen Wege zwischen Zielpunkt und Spawn dar. Grade wenn man Verteidigen muss, ist man manchmal gute 10 bis 20 Sekunden unterwegs und das frustet ordentlich. Grade hier merkt man die fehlende Sprintoption.
Die in das XP und Levelsystem eingebauten Lootboxen sind eine wirklich schöne Idee und schnell erwischt man sich dabei, wie man Matches verlässt nur um eine Lootbox zu öffnen und auf Legendary Skins zu hoffen.

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Die Grafik ist großartig und Konkurrenten wie Battleborn können sich von dem Spiel noch einige Scheiben abschneiden. Die Maps sind schön gestaltet und nach Fehlern suchen kann man hier fast vergeblich. Nur mehr “Wege zum Ziel” hätte ich mir gewünscht. Verwinkelte Maps wie in Ilios machen viel mehr Spaß als ein einziger Eingang zum Punkt in Volskaya Industries oder im Tempel des Anubis.
Das Spiel verhindert den Schneeballeffekt unfassbar gut, indem sich ein talentierter Spieler nicht in die Unbesiegbarkeit spielen kann. Jeder Kill macht den Spieler also nicht besser, sondern wertet lediglich die Statistik auf und ist gut für das Team. Dadurch bleiben frustige Gefühle aus und ein gezielter Headshot wird befriedigender denn je.
Das Spiel ist schnell, chaotisch und wuselig, könnte jedoch noch ein wenig mehr Geschwindigkeit durch zB. Sprintoptionen verdienen. Auch wenn einige Spieler stets vergessen, dass es um das Einnehmen des Punktes oder um die Fracht geht, scheint das ein Problem zu sein, das sich langsam aber sicher legt.
Schon jetzt raubt das Spiel einem unendliche Stunden und fesselt mit Gedanken wie “ok, nur noch schnell Verteidigung spielen” an die Konsole oder den PC und entwickelt damit einen regelrechten Sog. In Zukunft sollen weitere Maps, weitere Helden und weitere Boni folgen. Ich für meinen Teil bin jetzt schon unfassbar glücklich und wirklich gut unterhalten worden.

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Fazit – Overwatch:

Alles in allem macht Overwatch verdammt viel richtig und selten hat sich Geld so gut investiert angefühlt. Ein Character-Balancing, was bei 21 Helden fast unmöglich schien, wird hier nahezu perfektioniert. Maps, die noch kleine Mankos haben aber unglaublich viele Möglichkeiten und Kniffe bieten. Zudem sieht es großartig aus und es scheint einfach alles zu passen. Werden nun noch Kleinigkeiten gepatched und regelmäßig Updates und Erweiterungen gebracht, steht der erfolgreichen ESL-Zukunft und dem festen Spiele-Bestand eines jeden Shooter-Liebhabers nichts mehr im Wege.

Danke an Blizzard für das Rezensionsexemplar!

Erscheint am: 24. Mai 2016
USK: 16
Publisher: Blizzard
Konsole: PS4 (gespielte Plattform), Xbox One, PC
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Bildquellen: eigene Screenshots aus dem Spiel, KLICK , KLICK

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