Das Italien des 15. Jahrhunderts war weniger ein geeintes Land, als vielmehr eine Ansammlung an Stadtstaaten, in denen Familien mit politischem Einfluss und finanziellen Möglichkeiten begannen, die Macht über Städte wie Florenz oder Venedig an sich zu reißen. Diese Reise durch einige der schönsten Städte der Welt findet in einer Zeit statt, die als Geburtsstunde von Kultur und Kunst gilt, aber immer begleitet von Korruption, Habgier und Mord.
Im Italien des 15. Jahrhunderts startet man als Ezio Auditore seinen Rachefeldzug. Seine Familie, gefallen. Mit seinem Onkel im Rücken muss er sich gegen die Templer behaupten, die seine Familie gehängt haben. Auf seiner Reise trifft er auf die diverse Unterstützer, die ihm in Florenz, Venedig und vielen anderen Orten den Weg ebnen.
Der Soundtrack fällt sofort, schon in den ersten paar Stunden im Spiel, positiv auf. Er erschafft dieses unvergleichliche Gefühl, welches aufkommt, wenn man zwei, fünf, zehn Jahre später den Soundtrack hört und mit Gänsehaut an die Stunden auf Florenz’ Dächern denkt.
Das Action-Adventure spielt sich recht einfach. Der Einstieg geht super schnell und man gewöhnt sich an die Steuerung. Alles läuft recht schnell von alleine und man sympathisiert mit dem Protagonisten. Auch, wenn man sich zwischendurch beim anvisieren und anschließenden Verfehlen eines Heuhaufens denkt “Im Ernst, Ezio?”. Das ist jedoch recht leicht zu verschmerzen.
Für 2009 sieht das Spiel einfach nur grandios aus.
Ich habe mich viel zu oft dabei erwischt, wie ich auf einen Aussichtspunkt geklettert bin, synchronisiert habe, und dann einfach nur in die Ferne gestarrt habe. Die Aufmachung ist wirklich schön und jedes Gebiet hat seine typischen Charakterzüge.
Ich hab für die Story knapp 25 Stunden gebraucht. Die Zeit habe ich mir aber auch gelassen, habe viel rumgelootet und einige Nebenquests gemacht. Die 100%tige Synchronisation dauert noch etwas länger und es wartet trotzdem noch eine Menge Loot und ein paar Assassinen Gräber auf mich.
Das ist aber auch etwas, was mich tierisch freut. Das Spiel ich beendet, aber ich kann immer noch in der Map rumrennen, Chests leeren und ein paar Mini-Quests machen.
Das Ende war etwas abrupt und ein wenig zu leicht, aber das hat mir nicht wirklich was ausgemacht. Die Story an sich ist wirklich klasse und man lässt jede einzelne Videosequenz durchlaufen und lauscht jedem Wort, das die Personen von sich geben.
Besonders extrem ist das Feeling, das in den einzelnen Städten rüberkommt. Mal ist es beklemmend und man möchte so schnell wie möglich weiter. Andere Städte strahlen in der Sonne und lösen richtiges Fernweh aus.
Kleinigkeiten wie die Glyphen treiben das Sammelfieber an und irgendwann ertappt man sich selbst dabei, wie man das Adlerauge als Automatismus zwischendurch ein und ausschaltet, weil man unbedingt alle Glyphen alleine finden will.
Das Einzige, was mich etwas enttäuscht hat, waren Leonardo’s Erfindungen. Da Vinci mit ins Spiel einzubauen, finde ich super, aber das Bild auf der Rückseite des Spiels hat irgendwie mehr versprochen. Klar, die Flugmaschinen Mission kam, aber nur ein mal kurz über ein paar Dächer fliegen, im Ernst? Ich hatte mich so darauf gefreut.
Außerdem wären ein paar kleine Spielerein mehr von Leo echt cool gewesen.
Außerdem hätte ich mir eine Möglichkeit gewünscht zu sprinten, ohne an allen Wänden, die man penetriert direkt hochzuklettern. Nichts ist nerviger, als eine Verfolgungsmission, die daran scheitert, dass man sich an einen Türbogen hängt, anstatt einfach um diese verdammte Ecke zu laufen.
Das sind jedoch Dinge, die den Spielspaß so gut wie gar nicht vermindert haben. Ist halt erst der 2. Teil der Reihe. Mal sehen, wie die Nachfolger so werden.
Fazit – Assassin’s Creed II:
Eine Grafik, die für ihr Erscheinungsjahr (und ja, sogar noch 6 Jahre später) wirklich unglaublich ist, eine Story, die einen voll mitreißt und zwischendurch mit offen stehendem Mund zurücklässt und ein super angenehmes Gameplay in einer Open World. Ich mag das! Sogar sehr!
Der Soundtrack hat mich völlig vom Hocker gerissen, die Mischung aus Chören, Streichern oder einfachen Beats, der wird bei mir noch viele Stunden im Hintergrund laufen.
Und von dem Ende des Spiels will ich erst gar nicht anfangen. Mein Kopf ist eventuell explodiert.
Ich steh auf dieses “wir fuchteln in der Geschichte rum”-Gekröse. Super interessant und irgendwie auch mal was neues, nicht in der Zukunft oder in einer komplett erfundenen Fantasywelt zu spielen.
Ich freu mich richtig auf die weiteren Stunden Loot sammeln und Assassinen Gräber plündern.
Alles in allem ein Spiel, das so richtig Spaß macht.
Titel: | Assassin’s Creed II |
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Erscheinungsdatum: | 19. November 2009 |
Publisher: | Ubisoft |
Gespielt auf (Konsole): | Xbox 360/PS3 |
Trailer: | KLICK |
USK: | 16 |