Diese Review enthält keine Spoiler zu dem Ausgang des Spiels, Life Is Strange – Polarized und über genaue Entscheidungen.
Jedoch können Spoilerspuren von vorherigen Episoden enthalten sein.
Das Ende ist nahe und der Tornado droht Arcadia Bay zu zerstören und nur eine Person kann es aufhalten, naja, mehr oder weniger.
Life Is Strange – Polarized.
Zugegeben, nach Episode 4 war ich ein wenig perplex. Von Episode zu Episode wurde die Geschichte etwas verzwickter und worum es so wirklich geht wusste niemand mehr. Aber kommen wir nun zu Episode 5.
Im Dark Room geht es sofort ordentlich zur Sache. Der Plot um Jefferson ist keine leichte Kost.
Auf ewige Dialoge ohne Entscheidungsgewalt folgt irgendwann dann der recht eingeschränkte Handlungseinsatz des Spielers. Die Episode wird so in der ersten Stunde eher zum Film als zum interaktiven Spiel.
Nach kurzer Zeit schnappen die Writer die Idee des “Fototauchens” wieder auf und reiten sich so selbst ins Verderben. Das Spielen mit Parallelwelten ist ja immer so eine Sache. Leider ging es hier irgendwie zu weit.
Zwischenzeitlich bekommt man immer mehr das Gefühl, dass man sich im Kreis dreht. Nicht nur ein mal kam mir die Frage in den Kopf “was soll denn jetzt eigentlich noch kommen?”.
Das dachten sich wahrscheinlich auch die Writer der Story und so packten sie einfach das größte Element der Episode (den Albtraum) in die Geschichte und brachten nicht nur wenige Spieler zur Weißglut. Jedoch erreichten sie damit genau das, was sie erreichen wollte. Ein beklemmendes Gefühl verfolgte plötzlich nicht nur Max, sondern auch den Spieler selbst. Meiner Meinung nach beeinflusste dieser Part auch die schlussendliche Entscheidung nicht grade wenig.
Doch der Albtraum ist leider ziemlich gut gemacht. Elemente die Albträume erst wirklich furchtbar machen finden sich hier zu Hauf und die riesigen Eichhörnchen erst. Uaaah.
Nun zu den Fotos. Durch die vorangehende Story hatte ich völlig vergessen Fotos zu machen. Da hätten sie vielleicht noch ein wenig sinnvoller agieren können.
Auch von der Schwierigkeit her war die Episode nicht die anspruchsvollste. Die Fotos waren, wenn man dann wusste, dass man schon wieder welche schießen kann, leicht zu finden, jedoch nicht abwechslunsgreich platziert. 5 Stück alleine im Albtraum? Das könnt ihr besser, Dontnot.
Nun zum Ende.
Tja, was soll ich sagen. Richtig gelöst, aber elegant? Naja nicht wirklich.Es gab so viele Theorien, so viele Ideen, viele besser als die letztendliche Umsetzung.
Ich möchte nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, aber ich habe mir ein wenig mehr Flow gewünscht, weniger hin und her und eine deutlichere Storyline in der letzten Episode.
Fazit – Life Is Strange – Polarized:
7 von 10 Sterne
Ein nicht ganz so gelungener Abschluss eines sehr gelungenen Spiels.
Das Ende ist okay, es ist vertretbar und es ist richtig gelöst, jedoch gab es mir zu viele Umwege, zu viele Dialoge, ich war im Handeln viel zu eingeschränkt und ich hätte mir einen etwas durchdachteren Plot zum Ende hin gewünscht. Es schien gezwungen und viel zu einfach.
Durch die vorausgehenden sehr starken Episoden hatte diese es nicht leicht, keine Frage, jedoch fehlte irgendwas, dass sie zum krönenden Abschluss gemacht hätte.
Titel: Life is Strange
Episode: 5 – Polarized
Plattform: PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC
Preis: 5,99€ die Episode 19,99€ das ganze Spiel
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2015
Studio: Dontnot Entertainment
Publisher: Square Enix
Spielzeit: ca. 3-4 Stunden
Interessanterweise hatte ich nicht das geringste Problem damit die Einschränkung meines Handelns zu akzeptieren. Ich gebe ehrlich zu das ich diese Dinge selten wirklich durchdenke, aber es ergibt ja auch nur Sinn unter bedacht das man auch in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Wie soll man dann als Figur großartig aktiv handeln? Ich hatte zwar schon ab Episode 3 den Verdacht das es auf so eine Entscheidung im Finale hinaus läuft, aber am Ende fiel es trotzdem sehr schwer den Schritt wirklich zu gehen. Für mich dieses Jahr ohne Frage Game of the Year. Ich bin ein wenig enttäuscht das ich mir keine Box ins Regal stellen kann. Dieses Spiel hätte es definitiv verdient.